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Ibuprofen, Paracetamol & Co.

Nicht jedes Schmerzmittel hilft bei allen Beschwerden

Paracetamol, Ibuprofen und Diclofenac – viele Menschen in Deutschland nehmen regelmäßig Schmerzmittel: Dem deutschen Statistikportal Statista zufolge wird der Umsatz im Segment Schmerzmittel im Jahr 2020 etwa 520 Millionen Euro betragen – umgerechnet auf die Bevölkerungszahl sind das 6,20 Euro pro Kopf. Viele Schmerzmittel werden eingenommen, ohne vorher zum Arzt zu gehen – in Apotheken gibt es eine breite Auswahl frei verkäuflicher Medikamente, die bei leichten und mittleren Schmerzen helfen und für die man kein Rezept braucht. Jedoch ist nicht jede Arznei für jeden Schmerz geeignet und auch bei der Einnahme gibt es einiges zu beachten – ein Überblick.

Rezeptfreie Schmerzmittel

Das Institut Allensbach, das eine Umfrage zum Schmerzmittelkonsum in der deutschsprachigen Bevölkerung erstellte, fand heraus: Rund 35,9 Millionen Menschen über 14 Jahren haben in den zurückliegenden drei Monaten frei verkäufliche Schmerzmittel eingenommen. Am häufigsten griffen sie dabei auf Präparate mit den Wirkstoffen Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure (ASS) und – mit Abstrichen – Naproxen zurück – hier ein kleiner Überblick, was hinter den Wirkstoffen steckt, wie sie wirken und wo sie zum Einsatz kommen sollten.

Ibuprofen nicht ohne Risiko

Ibuprofen gehört – wie auch Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS) – zu den nicht-steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR. Die Bezeichnung mag irritieren, begründet sich aber darin, dass der Wirkstoff früher zur rheumatoider Arthritis dienten. Alle drei Substanzen wirken schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Studien zufolge gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Diclofenac und Ibuprofen – vor allem, wenn diese höher dosiert und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Allgemein raten Mediziner dazu, Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat nicht länger als sieben Tage einzunehmen.

Wirksam bei Entzündungen

Zum Einsatz kommt Ibuprofen vor allem bei Kopf- und Gelenkschmerzen oder Virusinfektionen mit Gliederschmerzen, insbesondere dann, wenn eine akute Entzündung eine Rolle spielt. Die entzündungshemmende Wirkung ist deutlich stärker als bei ASS. Daher wird es gerne bei entzündungsbedingten Schmerzen der Muskeln, Knochen und Gelenke empfohlen. Auch bei Kopfweh und zur Behandlung von Schmerzen bei Erkältungen, bei einer akuten Mittelohrentzündung, einer Mandelentzündung oder auch bei einer rheumatoiden Arthritis kann Ibuprofen helfen.

Diclofenac ähnelt Ibuprofen

Diclofenac ist in seiner Wirkung Ibuprofen sehr ähnlich – trotzdem berichten einige Menschen, denen Ibuprofen keine Schmerzlinderung bringt, positive Effekte bei der Einnahme von Diclofenac und umgekehrt. Klassisch wird Diclofenac eingesetzt bei Gelenkschmerzen, rheumatischen Beschwerden, Rückenschmerzen, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und anderen  Sportverletzungen. Diclofenac – bekannteste Marke ist Voltaren – gibt es in verschiedenen Darreichungsformen zur inneren und äußeren Anwendung, von der Tablette über Zäpfchen bis zur Salbe oder zum Pflaster. Als mögliche Nebenwirkungen von Diclofenac sind vor allem Magen-Darm-Probleme bekannt.

©Kenishirotie/stock.adobe.com

Stark geprägte Markennamen

Kennen Sie das? Manche Markennamen sind so prägnant, dass die Markenbezeichnung eines Herstellers zumindest im Volksmund zur eigentlichen Wirkstoff- oder Artikelbezeichnung wird: So sprechen viele von „Tempo“, wenn sie ein Papiertaschentuch benutzen, das Küchenkrepp heißt Zewa und die Nuss-Nougat-Creme Nutella. In der Medizin hat sich das Produkt Aspirin aus dem Bayer-Konzern eine ähnlich starke Position erarbeitet, auch wenn viele inzwischen zu Generika greifen und eigentlich nur den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) meinen. ASS ist für viele das Mittel der Wahl bei Kopfschmerzen und zugleich der Klassiker unter den rezeptfreien Analgetika. Ob beim Kater nach einer durchzechten Nacht, bei Migräne oder Spannungskopfschmerz – ASS verspricht schnelle Besserung. Weil es entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt, kommt es auch bei Erkältungsbeschwerden zum Einsatz. Weil es die Blutgerinnung hemmt, verbietet sich eine Einnahme bei Regel- oder Zahnschmerzen und generell bei offenen Wunden.

Paracetamol keinesfalls harmlos

Neben Acetylsalicylsäure und Ibuprofen gehört Paracetamol weltweit zu den am häufigsten verwendeten Schmerzmitteln. Der wichtigste Unterschied von Paracetamol im Vergleich zu vielen anderen Schmerzmitteln: Es wirkt nicht entzündungshemmend. Klassisch zum Einsatz kommt der Wirkstoff bei Zahn-, Kopf- und Regelschmerzen. Auch bei einem grippalen Infekt wird gern auf die Substanz zurückgegriffen, weil sie das Fieber senkt. Harmlos ist Paracetamol aber keinesfalls: Bei Überdosierung drohen lebensgefährliche Leberschäden bis hin zum Organversagen.

Naproxen wirkt deutlich länger

Naproxen ist ein noch relativ neuer Wirkstoff gegen Schmerzen. Erst seit März 2002 ist es in Deutschland in Einzeldosen unter 250 Milligramm rezeptfrei erhältlich. In der Wirkweise ist es dem Ibuprofen sehr ähnlich – es lindert Schmerzen, hemmt Entzündungen und senkt Fieber. Im Vergleich zu Ibuprofen wirkt Naproxen deutlich länger, weshalb es gerne bei länger anhaltenden Beschwerden eingesetzt wird – typischerweise bei Menstruationsbeschwerden, Entzündungen, Gicht und Rheuma.

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