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Medikamentencheck

Cortison: Fluch oder Segen?

Cortison ist zweifelsohne eine der wirksamsten anti-entzündlichen Substanzen, welche die moderne Medizin aktuell zu bieten hat. Aber der Wirkstoff bringt leider auch eine Menge unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Welche das sind und wie stark sie auftreten, hängt ganz entscheidend von der Anwendungsform, der Dosis und der Therapiedauer des gewählten Präparats ab.

Cortison gilt als wirksame Allzweckwaffe gegen Entzündungen

Cortison ist ein körpereigenes Hormon, das zu den Glukocortikoiden gehört. Es wird in der Nebennierenrinde gebildet und hat weit reichende Effekte auf Blut, Knochen und Muskeln, den Mineral- und Wasserhaushalt, den Stoffwechsel, das Immunsystem sowie das zentrale Nervensystem. Es kann synthetisch hergestellt und als schnell wirksame Allzweckwaffe gegen Entzündungen eingesetzt werden. Aufgrund zahlreicher und schwerer Nebenwirkungen (z.B. erhöhter Blutzucker, erhöhter Blutdruck, Gewichtszunahme, Osteoporose, schlechte Haut) stehen heutzutage viele Menschen Cortison ausgesprochen ablehnend gegenüber.

Das Hormon ist in Verruf geraten. Zu Recht?

Nein, findet Dr. Marc Schmalzing vom Uniklinikum Würzburg. „Cortison ist nach wie vor ein Segen – wenn wir es richtig einsetzen – weil es Leben retten kann“, so der Rheumatologe gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Wie fast immer in der Medizin kommt es allerdings auch bei Cortison auf die richtige Anwendung an. Sinnvoll eingesetzt, überwiegt der Nutzen die Risiken. Was bedeutet das konkret?

Lokale Anwendung mit Cremes oder Sprays

Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass bei der lokalen Anwendung in Form von Cremes oder Sprays deutlich weniger Nebenwirkungen auftreten als bei der systemischen Behandlung (z.B. Spritzen oder Tabletten).

Bei Ekzemen: Cremes mit Glukocortikoiden

Bei Ekzemen gelten Cremes mit Glukocortikoiden als erste Wahl gegen quälenden Juckreiz. Sie helfen schnell und unkompliziert. Um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu minimieren, sollten die Cremes nur kurzzeitig und ausschließlich auf dem zu behandelnden Areal angewendet werden. Außerdem wichtig: Nach dem Cremen sofort Händewaschen, damit der Wirkstoff nicht versehentlich auf Schleimhäute oder Augen gelangt.

Cortionshaltige Sprays unverzichtbar als Teil von Asthma- und COPD-Therapie

Die inhalative Anwendung cortisonhaltiger Sprays ist ein unverzichtbarer Bestandteil in der Asthma- und COPD-Therapie. Moderne Präparate werden schnell vom Körper abgebaut, sodass Nebenwirkungen selten vorkommen. Sie sind aber dennoch möglich und meist lokal begrenzt (z.B. Pilzbefall von Mund und/oder Rachen). Zur Vermeidung kann es helfen, nach jeder Anwendung den Mund auszuspülen.

Systemische Anwendung mit Cortison

Von einer systemischen Behandlung spricht man, wenn durch beispielsweise Tabletten oder Spritzen der Wirkstoff ins Blut gelangt und im gesamten Körper verteilt wird. Insbesondere Menschen mit Rheuma erhalten oft eine solche Therapie. Da Cortison ein breites Wirkspektrum hat, wirkt es an fast allen Zellen des menschlichen Körpers.

Ist die Krankheitsaktivität unter Kontrolle – Cortison-Dosis verringern

Die Deutsche Rheuma-Liga rät dazu, die Behandlung – abhängig von der Erkrankung – mit ausreichend hoher Dosierung zu starten, damit das Cortison schnell Wirkung zeigt. Steht die Krankheitsaktivität schließlich unter Kontrolle, kann die Dosis des Hormons langsam verringert werden. Wichtig ist, dass sich Patienten genau an die Empfehlungen ihres Arztes halten. Denn auch wenn es den Betroffenen durch die Behandlung schnell besser geht, kann bei mangelnder Therapietreue die Krankheit erneut aufflammen. Dann muss der Behandlungsprozess wieder von vorne beginnen, und unnötig viel Cortison eingesetzt werden. Ist eine längerfristige Gabe erforderlich, wird die niedrigste mögliche Dosis angestrebt.

Fazit: Cortison – Fluch oder Segen?

Ob Cortison überhaupt eingesetzt werden muss (heutzutage gibt es verschiedenste Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, die Entzündungen ebenfalls sehr effektiv bekämpfen können), hängt stark von der Erkrankung und dem jeweiligen Patienten ab.

Das gilt auch für die Dauer, Dosis und Darreichungsform der Behandlung. Hier muss der Arzt sorgfältig abwägen. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass das Hormon auch heute bei der richtigen Indikation seinen festen Stellenwert hat und in manchen Situationen lebensrettend ist. Für weitere Informationen sprechen Sie zu diesem Thema auch Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker an.

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